"Und da, was ist das! Ein Uhu - wieso ist der nicht in seiner Tube"
Otto Waalkes: Robin Hood
Der Uhu steht in Europa für Wissen und Weisheit. Komm ich mir also
vor, als hätte ich die Weisheit mit Löffeln gefressen?
Nö. Denn mein "Wappentier" ist er durch Zufall geworden und hat mit
Weisheit gar nichts zu tun. Dieser Spitzname wurde mir eines schönen
Nachmittags, offline und lange bevor Pseudonyme im Internet populär wurden, aus einem viel nüchterneren Anlaß gegeben: Weil ich
dermaßen kurzsichtig bin, daß ich einen Meter an dem besten
Freund vorbeilaufen könnte, ohne ihn zu erkennen (es sei denn, er
bewegt sich).
Aber letzteres ist natürlich noch nicht der endgültige Grund:
Vielmehr, daß ich im fruchtlosen Bemühen, jenen Mißstand
abzuschaffen, eine ordentlich starke Brille trage. Und die Gläser
dieser Brille waren damals fast rund und über einen halben Zentimeter
dick.
Den Uhu fand ich damals als Tier so liebenswert, daß ich ihn einfach
nicht gehen lassen konnte. Damit wurde er mit der Zeit zu meinem
"Wappentier".
Übrigens: Mit H. Potter hat er gar nichts zu tun, denn ich "bekam"
ihn wohl etwa 1992, lange bevor diese Bücher die Herzen der Leserinnen
und Leser stürmten. Und er heißt nicht Hedwig.
Europäischer Uhu
Taxononie: Chordata - Aves - Strigiformes - Strigidae - Bubo spp.
Wiss. Name: Bubo bubo (bubo)
Größe: bis ca. 70cm
Nahrung: Vielseitig; Mäuse, Kaninchen, Tauben, aber auch mal ein Falke.
Der europäische Uhu gehört zu den Dämmerungsjägern. Er kommt aber auch in einer Vielzahl weiterer Arten und Unterarten vor. Während in Deutschland der europäische Uhu heimisch ist, trifft man weiter im Osten den sibirischen Uhu (Bubo bubo sibiricus) an, der durch ein helleres Gefieder deutlich zu unterscheiden ist. Dieser ist auch häufig in Falknereien und Tierparks anzutreffen.
Ganz besonders hübschgemacht hat sich der Milchuhu (Bubo lacteus, auch Blaßuhu genannt): zu dem silbergrauen Gewand kommen seine rosa Lidschatten besonders gut zum Tragen - Klimperaugen im wahrsten Sinne des Wortes!
Durch die "Harry Potter"-Bücher, und insbesondere durch deren Verfilmung, ist die Scheeule zu Berühmtheit gelangt (umgangssprachlich auch kurz "Schneule" genannt). Doch die Schneeule ist auch aus akademischer Sicht interessant: Sie illustriert, daß wissenschaftliche Erkenntnisse auch und gerade in den häufig als definitiv angesehenen Naturwissenschaften per se nicht hundertprozentig feststehen, sondern sich immer wieder im wissenschaftlichen Diskurs bewähren müssen. Denn seit einiger Zeit wird darüber diskutiert, sie aus ihrer eigenen Gattung Nyctea herauszulösen, da sie wahrscheinlich eher der Gattung der Uhus, Bubo angehört (Nyctea scandiaca wird zu Bubo scandiacus). Die Unklarheit der Zuschreibung selbst auf Artniveau zeigt sich im Übrigen auch bei Falken, wo nach DNA-Untersuchungen gemutmaßt wird, daß Lanner- und Luggerfalke (Falco biarmicus bzw. jugger) vielleicht nur Varianten einer einzigen Art seien.
Viele Eulen sind durch ihre Lebensweise in ihrem Bestand gefährdet. Daher ist es wichtig, sich für ihren Schutz einzusetzen - beispielsweise bei der AG Eulen oder im NABU.
Photo Schneeulen und Uhu: Spessartgreife, Karin Haag und Roland Weber